Zum Hauptinhalt springen

Sultanat Oman - Dhofar

Karte OmanDas Hauptsiedlungsgebiet konzentriert sich im Osten des Landes auf das Akdar Gebirge, seine Ausläufer und die zum indischen Ozean ausgerichtete Küstenebene. Getrennt durch unwirtliche Geröll- und Sandwüsten liegt im äußersten Südwesten angrenzend an den Jemen die Provinz Dhofar mit dem Quara Gebirge, das von Viehwirten und Nomaden besiedelt ist. Vorgelagert zur See liegt die Küstenebene, die von Salalah (beziehungsweise dem Hafen Raysut) bis Mirbat reicht und in Teilen intensiv landwirtschaftlich genutzt wird.

Das Gebiet von Oman war bereits in der Steinzeit besiedelt. Im Kampf gegen die Eindringlinge wurde Oman unter der Yaruba-Dynastie seit dem 17. Jahrhundert vereinigt. In seiner heutigen Form (d.h. einschließlich der Provinz Dhofar) existiert das Land erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts. Um 1750 wurde die Said-Dynastie begründet, die Oman bis heute beherrscht. 

Die neue Geschichte des heutigen Omans war geprägt durch Sultan Qabus bin Sa'id Al Sa'id, der von 1970 bis 2020 regierte. Gemäß der Verfassung von 1996 ist Oman eine absolute Monarchie (Sultanat). Oberster Herrscher des Landes ist der Sultan, der das Amt des Staatsoberhaupts und Regierungschefs in sich vereint. Der Nationale Konsultativrat ist eine nach dem Zweikammersystem aufgebaute Versammlung mit lediglich beratender Funktion. Politisch ist das Sultanat ein autokratischer Staat mit wenigen partizipatorischen und rechtsstaatlichen Elementen. Stammesstrukturen und deren Führer spielen bis heute eine Rolle. Formal wurde die Sklaverei erst 1970 abgeschafft, spielte aber lange demographisch und strukturell noch eine Rolle.

In diesen 50 Jahren fand eine Entwicklung von nahezu mittelalterlichen Zuständen zu einer modernen Zivilisation statt, wie wir sie aus dem ölreichen arabischen Raum kennen, aber weniger Resourcen und besonderen Entwicklungsschwerpunkten in Bildung und Gesundheit. Bis 1970 gab es fast keine Schulen, Krankenversorgung, Straßen oder andere Einrichtungen. Omanis suchten im Ausland Arbeit und Bildung. Die erste Generation omanischer Fachkräfte nach 1970 (auch Verwaltungsbeamte) hatte in Kairo, Kuweit und Europa gelernt oder studiert. Manche hatten sogar als Stipendiat in Moskau ihre Ausbildung erhalten.

1955 wurde die erste Ölkonzession vergeben, 1965 erste Funde gemacht und seit 1967 Erdöl exportiert. Heute trägt Öl und Gas 76% (ca. 8.000 Mio€) zum Staatshaushalt bei.

Zu Geographie, Geschichte, Klima, Wirtschaft und Politik gibt es in den hier genannten Veröffentlichungen meist ein einführendes Kapitel. Im Internet sind die Suchergebnisse bisweilen frustrierend, da zum größten Teil nur touristische Informationen angeboten werden. Bei Wikipedia, dem Deutschen auswärtigen Amt, aber vor allem britischen Seiten finden sich dennoch reichlich Informationen. Bezüglich der politischen Historie (Schwerpunkt Dhofar) kann ich wärmstens das Buch von Abdel Razzaq Takriti; 'Monsoon Revolution'; Republicans, Sultans, and Empires in Oman, 1965-1976 empfehlen.

Bei der Suche nach Informationen ist sowohl bei omanischen Printmedien als auch im Internet eine sehr restriktive Informationspolitik festzustellen, die wenig Neigung zum Diskurs erkennen lässt. Auch die öffentlichen Institutionen veröffentlichen wenig. Wissenschaftliche Berichte und Pläne sind rar. Einen kulturellen Zugang findet vielleicht mancher über den Roman von Jokha Alharthi, 'Celestial Bodies'.